Seit 60 Jahren herrscht in Kolumbien Bürgerkrieg. Der 2016 zustande gekommene Friedensvertrag zwischen FARC-Guerrilla und der kolumbianischen Regierung hat wichtige Beschlüsse auf den Weg gebracht. Doch die Umsetzung läuft schleppend. Frieden ist Handarbeit und braucht einen langen Atem. Die Menschen der Gemeinde San José de Apartadó beweisen ihre Ausdauer seit Jahrzehnten. 1997 wurde die Gemeinde zur so genannten Friedensgemeinde - hier haben die Rechte der Zivilbevölkerung Priorität.
In vielen Teilen Kolumbiens gehört die Gewalt immer noch zum Alltag der Menschen. Gerade in ländlichen Regionen kommt es immer wieder zu gewaltsamen Übergriffen gegenüber der Zivilbevölkerung, sowohl durch linke Guerillabewegungen als auch durch rechte Paramilitärs oder staatliche Sicherheitsorgane bzw. Militärs. 7,7 Millionen Binnenflüchtlinge hat der Krieg in Kolumbien hervorgebracht, mehr als 120.000 Verschwundene und 450.000 tote Zivilisten - von denen man weiß (Schätzungen zufolge sind es 800.000). Hinzu kommen über 50.700 Entführungen und mehr als 16.200 zwangsrekrutierte Kinder.