17.6.2025: Diakonie Mönchengladbach spendet Laptops an Aktion Friedensdorf – Kinder in Not

Pressemitteilung der Diakonie Mönchengladbach

v.l.n.r.: Jerry Kujah (Repräsentant INUA), Dr. Alf Scheidgen (Vorstand Diakonie), Michael Meuser (Schatzmeister Aktion Friedensdorf), Tilman Henke (Kfm. Vorstand Diakonie)
Bildnachweis: Diakonie Mönchengladbach - im Quartier Bettrath-Hoven (Senioreneinrichtung Ludwig-Weber-Haus)

Unterstützung für Kinderhilfsprojekte

Mönchengladbach, 17.06.2025 – Die Diakonie Mönchengladbach spendet nicht mehr benötigte, aber noch funktionsfähige Laptops an die Aktion Friedensdorf – Kinder in Not Mönchengladbach e.V.
Mit dieser Spende unterstützt die Diakonie die wichtige Arbeit des Vereins, der sich seit 56 Jahren für Kinder in Not in Lateinamerika und Afrika engagiert.

Die Laptops werden künftig in dem von Aktion Friedensdorf geförderten Projekt INUA in Mathare (Kenia) eingesetzt. Mit INUA („Gemeinsam aufstehen“) wird im größten Slum Nairobis eine Präsenzbibliothek gefördert. Etwa 70 Kinder und Jugendliche nutzen diese kostenlose Möglichkeit in dieser äußerst armen Umgebung täglich für Schulaufgaben und um den Umgang mit PCs zu lernen. Damit wird eines der Ziele von INUA gestützt: Kindern und Jugendlichen in dieser benachteiligten Region Zugang zu Bildung und digitalen Lernmöglichkeiten zu ermöglichen. Die Spende ist Teil des nachhaltigen Engagements der Diakonie, Ressourcen sinnvoll weiterzuverwenden und soziale Projekte vor Ort zu stärken.

„Wir freuen uns, dass wir mit unseren ausgemusterten Geräten einen Beitrag zur Bildungsförderung leisten können“, erklärt Tilman Henke, Vorstand der Diakonie Mönchengladbach bei der Übergabe, die am Ludwig-Weber-Haus, einer Senioreneinrichtung der Diakonie in Bettrath-Hoven, stattfand. „Gerade in einer zunehmend digitalen Welt ist der Zugang zu Computern ein wichtiger Baustein für Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe.“

„In Mathare – bei den Ärmsten der Armen – liegen nochmals besondere Einschränkungen im Bildungsbereich vor. Diese Spende ermöglicht nun vielen Jugendlichen Erfahrungen mit Internet und frei verfügbaren Office-Programmen zu sammeln, um damit ihre Chancen auf einen anerkannten Beruf und für einen gesellschaftlichen Aufstieg deutlich zu erhöhen“, so Michael Meuser, Schatzmeister des Vereins Aktion Friedensdorf – Kinder in Not. 

Mit der Laptop-Spende setzt die Diakonie ein Zeichen für nachhaltiges Handeln und gelebte Solidarität. Die Geräte werden nun nach sorgfältiger Datenlöschung und technischer Überprüfung an das Projekt weitergegeben, um einen sicheren und effektiven Einsatz zu gewährleisten.

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Lebendiger Austausch mit "Samenkörnern" aus Guatemala

Bild1: Besuch im EWIZ

Am 8. April 2024 waren wir vormittags zunächst am Gymnasium Odenkirchen zu Gast. Oberstufenschüler*innen der Spanischkurse wie auch einige Unterstufenschüler*innen tauchten für etwa zwei Stunden ein in eine Welt, die ihnen bis dahin völlig unbekannt gewesen war, die sie aber nach kurzer Zeit sichtlich in ihren Bann zog mit ihrem kulturellen und natürlichen Reichtum auf der einen und unvorstellbaren täglichen Herausforderungen auf der anderen Seite:

Zum einen 22 Maya-Völker mit ihren jeweiligen eigenen Sprachen, farbenfrohen Trachten und lebendigen Traditionen, bewegender Musik und Tänzen; herrliche Landschaften und großer Artenreichtum an Pflanzen und Tieren.

Zum anderen Maya-Kinder und Jugendliche - vor allem Mädchen - die trotz Schulpflicht die Schule nicht besuchen können, weil das Geld fehlt, die Schule unerreichbar weit weg ist oder nach der Meinung des Vaters Mädchen keine Bildung benötigen, weil sie ja sowieso heiraten und Kinder bekommen sollen. Schüler*innen, die oft ohne ein Frühstück im Magen ein bis zwei Stunden zu Fuß laufen, um die Schule zu erreichen, weil ihnen bewusst ist, dass sie nur über eine gute Bildung aus dem Teufelskreis der Armut entkommen und ihre Träume verwirklichen können. Für manche Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums, die zugegebener Maßen Schule mituner eher als Last denn als Chance und Privileg empfinden, eröffnete sich eine ganz neue Sicht auf das Lernen.

Als Pädagogikstudent und angehender Lehrer war Juan (links im Bild) im Kontakt mit den Schüler*innen ganz in seinem Element.

Abends im Anschluss an unsere jährliche Mitgliederversammlung im Eine-Welt-Informationszentrum zeigte zunächst Christian Stich eine beeindruckende Bildpräsentation. Dabei ging er auch auf die aktuelle politische Aufbruchsstimmung ein, die allerdings durch den Widerstand der alten, korrupten Politiker-Seilschaften getrübt wird. Bei der öffentlichen Unterstützung des im vergangenen Herbst gewählten neuen Präsidenten spielten die Maya-Führer eine wesentliche Rolle.

Als besonders beeindruckend empfanden die Zuhörer und Zuhörerinnen einige Besipiele für herausragende Erfolge von ehemaligen "Samenkörnern": So berichtete er von Oscar Bá, der 2019 bei uns zu Gast war und nun Schulleiter an einem innnovativen Maya-Internat ist; von Alicia Simon, die - als einzige Maya-Frau im Außenministerium - dort als Sprecherin arbeitet und am Weltfrauentag eine hohe Auszeichnung des Landes als herausragende Frauenpersönlichkeit erhielt.

Anschließend gaben Juan, Medizinstudent Fernando, Celia, Studentin der Sozialarbeit, sowie Haydé als Studentin der Umwelttechnik auf bewegende Weise Zeugnis von ihren eigenen Familiengeschichten, persönlichen Herausforderungen und Träumen. Alle betonten, wie wichtig ihnen die persönliche Begleitung und Stärkung durch das "Projekt Samenkorn" ist. Denn wie die überwiegende Mehrheit der Mayas haben alle vielfältige Formen von Diskriminierung und Ausgrenzung, von körperlicher, seelischer und sexualisierter Gewalt erlebt. Sich in einem geschützten Rahmen hierüber austauschen zu können und Möglichkeiten kennenzulernen, damit umzugehen, sei für sie unendlich viel wert. "Es ist immer wunderbar mitzuerleben, wie aus oft schüchternen, verschreckten jungen Menschen im Laufe der Jahre selbstbewusste Persönlichkeiten werden", steuerte Christian Stich bei.

Mit einem Tanz, der die Kosmovision der Mayas, ihre Sicht auf Welt, Spiritualität und Natur thematisiert, beschlossen die vier "Samenkörner" ihre Präsentation.

Beim Abschied am nächsten Morgen schrieb Christian Stich in unser Gästebuch: "Ich möchte mich von Herzen für eure Gastfreundschaft und eure Solidarität mit allen "Samenkörnern" bedanken. Für unsere Maya-Stipendiaten und das ganze Proyecto I´Jatz in Guatemala ist es wunderbar zu wissen, dass wir Freunde in Mönchengladbach haben. Wir sind vereint mit euch im friedlichen Kampf für eine gerechtere Welt, die niemanden ausschließt und Chancengleichheit für alle bietet."

Ein herzliches Maltiox / Danke für diesen neuerlichen lebendigen Austausch auch von unerer Seite an die Gäste!

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März 2024: Der Same geht auf - Besuch aus Guatemala

Zukunft säen - Der Same geht auf

Seit 25 Jahren unterstützzen wir das Stipendienprojekt I'jatz / Samenkorn in Guatemala, das in den 90er Jahren von einer deutschen Journalistin gegründet wurde. Unsere jährliche Zuwendung von 10.000 € ermöglicht seitdem jeweils neun Maya-Stipendiaten und Stipendiatinnen den Besuch einer weiterführenden Schule oder ein Studium. In 25 Jahren sind so durch unsere Unterstützung über 200 junge Menschen ihren beruflichen Traum verwirklichen. Gleichzeitig sind sie für ihr Land zu Hoffnungsträger*innen und -trägern geworden. Denn nach wie vor lebt die weit überwiegende Mehrheit der Mayas in Guatemala in großer Armut, so dass jeder und jede gut ausgebildete junge Maya die Hoffnung dieser Menschen auf einen positiven Wandel in ihrem Land stärkt.

Ein wunderbarer Beleg dafür, dass der Same aufgeht, ist die Lebensgeschichte des jungen Oscar Bá, eines ehemaligen I'jatz- Stipendiaten, der vor einigen Jahren bei uns zu Gast war. Kürzlich wurde er zum Schulleiter der innovativen Schule Ak'Tenamit (Neues Volk) in einem äußerst abgelegenen Ort der Region Rio Dulce ernannt. Schwerpunkte dieser Schule sind die Bewahrung der Mayakultur sowie Ausbildungs-zweige zur Förderung der kommunalen Entwicklung wie etwa "Nachhaltiger Tourismos" oder "Lokale und kommunale Entwicklung ". Ökologisch betriebene Landwirtschaft sichert die Selbstversorgung der 650 Schülerinnen und Schüler in Tagesbetgrieb und Internat.

Nach einer längeren coronabedingten Pause wird uns Projektleieter Christian Stich am 8. April wieder mit einer Gruppe von vier Stipendiatinnen bzw. Stipandiaten besuchen: Haydé Maria Quib, 23 Jahre alt, studiert Umweltingenieurwesen, die gleichaltrige Celia Marina Domingo Ortiz Sozialarbeit. Juan Arnoldo Gutierrez Gomez, 22 Jahre alt, studiert Pädagogik und Brayan Fernando Ortega Vasquez Medizin.

Wir freuen uns sehr auf die Begegnung und den Austausch mit diesen jungen Menschen und laden Sie herzlich dazu ein!

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November 2023: INUA - Gemeinsam aufstehen

Bild 1: Projekt INUA in Mathare, Kenia

Hunger nach Bildung

In Ngei, einem Viertel in Mathare, dem zweitgrößten Slum Kenias, leben die oft kinderreichen Familien dichtgedrängt auf engstem Raum, vielfach ohne Zugang zu Elektrizität. Zwar gibt es dort öffentliche Schulen; diese sind aber so schlecht ausgestattet, dass sie den Schülerinnen und Schülern keine Schul-bücher zu Verfügung stellen können. Die Kinder und Jugendlichen selbst haben in der Regel auch kein Geld, um Schulbücher zu kaufen - eine große Erschwernis für das Lernen.

Hier setzt INUA an: Auf einem öffentlichen Grundstück erhielten die vier jungen Gründer der Initiative die Erlaubnis, eine

Bibliothek aufzubauen, in der Schüler aller Altersstufen die gegenwärtig in Schulen verwendeten Bücher nutzen können. Auch andere Bücher wie Romane, Gedichte oder Sachbücher gehören zum Angebot. Bereits mehr als 700 Bücher konnten mit unserer Spende von 1000 € angeschafft werden.

Ein junger Mann, der selbst aus Mathare stammt, sorgt dafür, dass die Bibliothek täglich geöffnet ist und steht nach Möglichkeit auch als Helfer bei Fragen zur Verfügung. Etwa 70 Schüler und Schülerinnen nehmen das Angebot der etwa 30 qm großen Bücherei täglich wahr und oft kommen deutlich mehr als der eingeschossige Wellblechbau aufnehmen kann.

Den Kreislauf der Armut durchbrechen

Der Projektidee von INUA liegt das Wissen darum zugrunde, dass die meisten Menschen in Kenia ohne Universitätsabschluss ihr Leben als Tagelöhner fristen und somit von der Hand in den Mund leben; denn die Abschlussnoten der 12. Klasse entscheiden darüber, ob der Staat dem Absolventen ein Darlehen für die Universitätskosten gewährt. Ohne ein solches Darlehen wiederum ist es einem jungen Menschen, der aus einem Slum stammt, nicht möglich zu studieren. Ein Universitätsabschluss jedoch ist Voraussetzung für einen guten Job. Ein Teufelskreis, den INUA zu durchbrechen versucht.

Eigene Erfahrungen führten zur Gründung

Drei der Gündungsmitglieder von INUA sind junge Kenianer, zwei von Ihnen stammen selbst aus Mathare und kennen daher die Probleme der Menschen dort aus eigener Erfahrung. An uns herangetragen wurde das Projekt von Jane Kremer aus Mönchengladbach, die seit einigen Jahren ihren Lebensmittelpunkt in Nairobi hat. Ihr Mann Jerry und sie selbst sind ebenfalls Teil des engagierten Gründungsteams von INUA.

Die große Resonanz des Bildungsangebotes ruft nach einer Erweiterung. So soll auf das Erdgeschoss des mit Holz verstärkten Wellblechbaus eine erste Etage aufgestockt werden. Dort sollen ältere Schüler und Studenten die Möglichkeit haben, an Computern zu arbeiten.

Frauen und Mütter stärken

In der Bibliothek finden auch regelmäßig Kurse für Frauen statt, die ihnen einfache handwerkliche Fähigkeiten vermitteln, wie etwa das Herstellen von Seife, Armbändern oder Fussmatten. Im Alltag können die Frauen damit ihren Haushaltsetat etwas aufbessern, was wiederum der ganzen Familie, also auch den Kindern und Jugendlichen zugute kommt.

Wir freuen uns sehr zu sehen, dass unsere Starhilfe gut angelegt ist. Beim weiteren Aufbau des Projektes werden wir INUA mit großem Interesse begleiten und nach Kräften unsterstützen.

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Aktion Friedensdorf –
Kinder in Not e.V. 
Mönchengladbach

Erzbergerstraße 84
41061 Mönchengladbach
Deutschland

info@aktion-friedensdorf-mg.de
Tel. (+49) 0 2161 44224

Spendenkonto
IBAN: DE30 3105 0000 0000 0626 20
SWIFT-BIC: MGLSDE33

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