Chile ist eines der Länder mit der ungerechtesten Verteilung des Besitzes. Bildung wird mehr und mehr zu einem Privileg der Wohlhabenden und Reichen. Drogenkonsum und Alkoholismus sind schon unter Kindern und Jugendlichen sehr verbreitet. Aus Kostengründen schnüffeln vor allem Kinder und Jugendliche häufig Klebstoffdünste. Diese Form des Drogenkonsums ist besonders gefährlich, weil sie schnell süchtig macht und in relativ kurzer Zeit irreparabel das Gehirn schädigt.
Unser Projektpartner La Caleta
Mit unseren Projektpartnern in Santiago de Chile sind wir schon seit 1983 verbunden. Der Name „La Caleta“ bedeutet soviel wie Zuflucht oder Schlupfwinkel. Und in der Tat bietet der private Verein La Caleta Zuflucht für insgesamt 635 Kinder und Jugendliche in verschiedenen Elendsvierteln der Hauptstadt Santiago de Chile.
La Caleta arbeitet mit drogenabhängigen Kindern und Jugendlichen und weist dabei eine erstaunlich hohe Erfolgsquote auf: Gut 50 % entsagen dem Drogenkonsum dauerhaft, 30 % reduzieren ihn auf Dauer deutlich. Aufgrund der für dies Metier traumhaften Erfolgszahlen sind die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von La Caleta immer wieder gefragter Partner auf internationalen Tagungen. David Ordenes, Initiator und Vorsitzender des Vereins erklärt die Erfolge so:
„Durch unsere Aktivitäten stärken wir das Selbstvertrauen der Kinder und Jugendlichen und wir tragen dazu bei, dass sie einen neuen Sinn im Leben entdecken.“
Im selben Sinne arbeitet man im Projekt La Caleta auch vorbeugend mit Kindern und Jugendlichen aus den Elendsvierteln der Stadt. Bei den Aktivitäten stehen gemeinschaftliche kreativ-künstlerische Angebote wie z. B. Pantomime-, Theater-, Musik- und Zirkus- Projekte im Vordergrund. Aber auch die Hilfe bei schulischen Problemen und die Einbeziehung der Familien der Kinder und Jugendlichen stehen auf dem Programm von La Caleta.
Im Oktober 2007 eröffnete La Caleta eine Sala Cuna (Kinderkrippe und Kindergarten) in La Legua de Emergencia, einem der problematischsten Bezirke der Stadt, was den Drogenhandel und –konsum angeht. Säuglinge und Kleinkinder von 12 meist allein erziehenden Müttern erfahren hier eine Zuwendung und Förderung. Zudem werden den Müttern wichtige Grundsätze der Kindererziehung und –pflege vermittelt.
Der 11-jährige Hector wächst mit seinen Geschwistern unter ärmlichsten Bedingungen bei seiner Großmutter auf, so dass seine emotionale, soziale und intellektuelle Entwicklung nicht altersgemäß verlaufen konnten. Die Teilnahme an den Aktivitäten von La Caleta bedeutet ihm sehr viel, verleiht im Selbstvertrauen sowie den Mut und die Durchhaltekraft, um trotz seiner Schwierigkeiten weiterhin die Schule zu besuchen.