Eine-Welt-Informationszentrum

In unserer Satzung haben wir von Beginn an den Auftrag zu Informations- und Bildungsarbeit im Sinne der Nord-Süd-Solidarität verankert. 1998 ergab sich die Möglichkeit zur Einrichtung des Eine-Welt-Informationszentrums auf der Erzbergerstr. 84. Die Existenz dieses Zentrums stellt seitdem eine große Bereicherung für unser Vereinsleben und die Verwirklichung oben genannten Anliegens dar.

Hier führen wir Veranstaltungen und Informationsabende durch und stellen unsere langjährigen Projektpartnerschaften dar: Zahlreiche Fotos und Informationstafeln veranschaulichen auf eindrucksvolle Weise die Lebenssituation der Kinder in den Projekten. Durch selbstgefertigte oder landestypische handwerkliche Geschenke drücken unsere Partner ihren Dank und ihre Verbundenheit mit uns aus. Diese Geschenke geben Zeugnis vom kulturellen Reichtum in den Regionen unserer Partner.

Regelmäßig besuchen uns Jugendgruppen oder Schulklassen, um unsere Arbeit kennen zu lernen und Entwicklungshilfe hautnah zu erleben. Mehrmals im Jahr ist das Zentrum auch der Ort für beeindruckende Begegnungen mit Partnern aus unseren Projekten. Dieser persönliche Austausch zwischen Betroffenen und Spendern bedeutet für alle Beteiligten sehr viel.

Juni 2023: 25 Jahre lokal und global verwoben: Jubiläumsfeier des "EWIZ"

Die Feier fand im Rahmen der diesjährigen Mönchengladbacher Heiligtumsfahrt statt, die unter dem Motto "verwoben" stand. Zwar waren diesmal keine Gäste aus unseren Projekten zugegen, aber die globale Vielfalt kam dennoch nicht zu kurz: Jürgen Löscher und Manfred Heinen nahmen die Gäste mit auf eine ebenso unterhaltsame wie nachdenkliche musikalische Weltreise.

"Wir sind miteinander verwoben, Mensch Tier, Natur weltweit, wir werden nur gemeinsam bestehen in dieser Zeit"
(Strophe aus dem Mottolied der Heiligtumsfahrt)

Mit einem Beispiel aus der Natur stimmte Franziska Suffenplan-Göbels die Festgäste auf das Thema der Verwobenheit ein: Erstaunlicherweise entwickeln Mammutbäume trotz ihrer enormen Höhe keine besonders tiefen Wurzeln. Stattdessen strecken sie ihr Wurzelwerk in einem weiten Umkreis aus - und verbinden sich mit benachbarten Mammutbäumen. So überstehen sie selbst schwerste Stürme and andere schwierige Situationen - ein Gleichnis für unser heutige globale Lage und mögliche Lösungsstrategien?

In seinem Grußwort brachte Oberbürgermeister Felix Heinrichs seine große Anerkennung für die engagierte und wichtige Arbeit zum Ausdruck, die im Eine-Welt Informationszentrum seit 25 Jahren rein ehrenamtlich stattfindet. Er erinnerte sich auch an die Zeit, als er selbst in dieser "Schatzkammer der Eine-Welt-Arbeit" (Norbert Bude bei der Jubiäumsfeier zum 10jährigen Bestehen) als Mitglied im "Bündnis für Menschenwürde und gegen Rechtsextremismus" Demonstrationen und andere Aktionen gegen Rechts geplant hatte. Auch seine große Sorge angesichts der gravierenden globalen Probleme unserer Zeit brachte Heinrichs zur Sprache - verbunden mit Ermutigung und Bitte um die Weiterführung des so wichtigen Engagements aller Ehrenamtlichen, die hier im Eine-Welt-Informationszentrum miteinander verwoben sind.

"Wir sind miteinander verwoben zu einem Netzwerk, das trägt, das auffängt Kinder in Nöten, die suchen nach sicherem Halt." *

Es folgte ein kurzer Einblick in Ursprung, Entwicklung und aktuelle Schwerpunkte der Projektarbeit von Aktion Friedensdorf - Kinder in Not Mönchengladbach e.V., die ja seit 25 Jahren Träger des Zentrums ist. Weil Musik mehr aussagt als Worte allein, trugen Christian Bauer und Franziska Suffenplan-Göbels ein Lied vor, das die Projektschwerpunkte der Aktion Friedensdorf veranschaulicht.

Manchmal hält das Leben Wendungen für uns bereit, von denen wir zuvor nicht einemal eine leise Ahnung hatten. So fragte Helmut Göbels, 50 Jahre lang engagierter Vositzender der Aktion Friedensdorf, zu Beginn seines Beitrags über die Einrichtung und Entwicklung des Eine-Welt-Informationszentrums: "Wie hätte ich davon träumen können, dass ich in diesen Räumen, in denen ich über 40 Jahre lang Radiergummis und Kohlepapier verkauft habe, einmal so wunderbaren Menschen wie Justice Acheampong aus Offinso in Ghana begegnen würde, der sein Leben der ebenso liebevollen wie kompetenten Arbeit mit geistig und mehrfachbehinderten Kindern gewidmet hat?"

Eindrucksvoll stellten sich nun auch die Gruppen und Vereine sich vor, die sich seit vielen Jahren regelmäßig im Eine-Welt-Informationszentrum treffen:

Den Anfang machte Rainer Kühn als Vorsitzender des Eine-Welt-Forum, eines Netzwerks von ehemals 25 lokalen Eine-Welt-Gruppen, aus dem später auch das Partnerschafts-Komitee Mönchengladbach - Offinso hervorging. Denn zu Beginn des neuen Jahrtausends beschloss das Eine-Welt-Forum, eine kommunale Nord-Süd-Partnerschaft aufzubauen - auf der Grundlage der damals bereits langjährigen Projektbeziehungen von Aktion Friedensdorf nach Offinso.

Jürgen Löscher, seit der Gründung engagiertes Mitglied in der Bürgeraktion Umweltschutz BAUM, steuerte schlaglichtartig Erfahrungen aus der jahrzehntelangen Praxis der Gruppe bei. Dabei kamen Erfolge wie auch Enttäuschungen zur Sprache.

Ziele und Arbeitsweise der lokalen Gruppe von amnesty international stellte Michael Wlochinski vor, der sich bereits seit vielen Jahren für dieses Thema engagiert.

Für die action pro colombia stellte Helmut Göbels in einer sehr persönlich gehaltenen Schilderung einige besondere Begegnungen mit engagierten und mutigen Menschen aus Kolumbien heraus. Als besonders bewegend erlebten die Gäste die Schilderung von der intensiven Begegnung mit der mutigen Menschen-rechtsverteidigerin Yolanda Cerón Delgado aus Tumaco, die unter ständiger Todesdrohung lebte und nur zwei Monate nach ihrem Besuch bei uns auf offener Straße in Tumaco erschossen wurde.

Abschließend stellte Erich Bayer, stellvertretender Vorsitzender, seine persönlichen Beweggründe vor, aus denen heraus er sich seit vielen Jahren in der Aktion Friedensdorf engagiert. Dazu gehören die rein ehrenamtliche Arbeit und die daraus resultierenden verschwindend geringen Verwaltungskosten ebenso wie die intensiven persönlichen Kontakte zu den Projektpatrtnern und -partnerinnen.

Abgerundet wurde die Jubiläumsfeier durch einen kurzen Ausblick in eine mögliche Zukunft des Eine-Welt-informationszentrums, zu dem Vorstandsmitglied Dirk Sasse die Gäste einlud.

*1. Strophe des Liedes "Verwoben", komponiert und getextet als Beitrag von Aktion Friedensdorf - Kinder in Not Mönchengladbach zum Kreuzweg der Gerechtigkeit 2022; Melodie und Text F. Suffenplan-Göbels



Musikalische Weltreise: Manfred Heinen (l.) und Jürgen Lösche

Musikalische Weltreise: Manfred Heinen (l.) und Jürgen Lösche

Oberbürgermeister Felix Heinrichs und Aktion Friedensdorf-Vorsitzende Franziska Suffenplan-Göbels

Oberbürgermeister Felix Heinrichs und Aktion Friedensdorf-Vorsitzende Franziska Suffenplan-Göbels

Spontanes Duo: Christian Bauer und F. Suffenplan-Göbels beim Liedvortrag

Spontanes Duo: Christian Bauer und F. Suffenplan-Göbels beim Liedvortrag "Verwoben"

Michael Wlochinski repräsentierte die lokale ai-Gruppe

Michael Wlochinski repräsentierte die lokale ai-Gruppe

Helmut Göbels: Mit-Gründer und Ehrenvorsitzender der Aktion Friedensdorf

Helmut Göbels: Mit-Gründer und Ehrenvorsitzender der Aktion Friedensdorf

Aktion Friedensdorf –
Kinder in Not e.V. 
Mönchengladbach

Erzbergerstraße 84
41061 Mönchengladbach
Deutschland

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Tel. (+49) 0 2161 44224

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