Nach dem Abschluss der Vietnamhilfe beschloss der damalige Vorstand, die Unterstützung für Kinder in Not in anderer Form fortzuführen. Der erste Auslandskontakt entstand 1974 mit Hilfe von Misereor. Von diesem bischöflichen Hilfswerk übernahm Aktion Friedensdorf ein bereits geprüftes Projekt in einem großen Elendsviertel in Governador Valadares im Bundesstaat Minas Gerais.
In regem Kontakt mit dem verantwortlichen Ordenspriester Eulalio Lafuente wurden dort im Laufe der Jahre 400 Toilettenhäuschen gebaut und zwei Gesundheitsstationen errichtet, in denen Ärzte ehrenamtlich tätig waren.
Auch Schulspeisungen für Hunderte von Kindern gehörten zu den Hilfsmaßnahmen.
Waisenhaus für Mädchen
Von 1998 bis 2012 schließlich unterstützen wir die Casa da Menina. Drei Ordensschwestern unterhalten dort ein Heim für etwa 50 Mädchen im Alter von 0 bis 18 Jahren, die entweder Waisen sind oder aber aus unterschiedlichen Gründen auf der Straße gelebt haben. Diese nicht selten traumatisierten Mädchen erfahren in der Casa da Menina Geborgenheit und Liebe. Im Heim arbeiten auch eine Sozialarbeiterin, eine Pädagogin, eine Psychologin und eine Krankenschwester. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit Ärzten und einem nahegelegenen Krankenhaus. Einige Freiwillige Helfer und Helferinnen unterstützen das Team der Casa da Menina durch regelmäßige Besuche.
Die Ordensschwestern und die Sozialarbeiterin bemühen sich auch um den Kontakt mit den Eltern, um die Mädchen nach Möglichkeit in die Familie zurückführen zu können.
Unsere Hilfen waren den Ordensschwestern wesentliche Stütze für die Beschaffung der notwendigen Lebensmittel. Mit zusätzlichen Zuwendungen konnte ein dringend benötigter zweiter Schlafsaal gebaut werden. Außerdem stellten wir Geld bereit, damit die Mädchen im Schulalter die neu gegründete Ganztagsschule besuchen konnten.