Runayay ist Quechua und bedeutet „Der Mensch in seiner Entwicklung“. Seit 2007 arbeiten die deutsche Sozialarbeiterin Verena Böhling und peruanische Kollegen daran, in Lima ehemalige Straßen- und Bandenkinder in ihrer ganzheitlichen Entwicklung zu fördern. Zielgruppe sind junge Menschen zwischen 16 und 23, die im Leben bisher auf der Verliererseite standen: Fehlende oder gewalttätige Eltern, extreme Armut, fehlende Schulbildung, Straße als Lebensmittelpunkt, frühe Mutterschaften... Viele sind traumatisiert. Die von Runayay ins Programm aufgenommenen Jugendlichen werden im eigenen Zentrum umfassend psychosozial unterstützt. Ein breit gefächertes Aktivitäts- und Bildungsangebot soll es ihnen ermöglichen, einen selbstbestimmten Entwicklungsweg zu finden, und über geeignete Ausbildungen die Re-Integration in die Gesellschaft.
In 2017 feierte Runayay sein 10-jähriges Jubiläum. In den zehn Jahren gab es Höhen und Tiefen, an denen die Einrichtung gereift ist. Das Konzept lebt und entwickelt sich - nunmehr auch unabhängig von den Gründungspersonen - unter lokaler Leitung weiter. Mit Stolz schaut Runayay auf eine hohe Erfolgsrate: in 10 Jahren haben 139 Jugendliche nachhaltige Unterstützung erfahren. 80% fanden eine langfristige Anstellung und über 50% schafften es, noch neben der Arbeit die Schule zu beenden, eine Ausbildung oder gar ein Studium zu absolvieren. Als wichtigsten Erfolg betrachtet Runayay, dass über 90% der Jugendlichen eine emotionale, finanzielle und soziale Stabilität entwickeln konnten, die ihnen die Re-Integration in die Gesellschaft ermöglichte. Hinzu kommen 323 Jugendliche, die seit 2013 durch ein spezielles Bildungsprogramm der Einrichtung auf ein Leben außerhalb eines Heimes vorbereitet wurden.
Während der Wochen des strengen Lockdown aufgrund der Covid 19 Pandemie gaben wir zusätzlich Geld, damit die Jugendlichen mit Lebensmitteln versorgt und mit einer Basis-Küchenausrüstung ausgestattet werden konnten. Durch die Pandemie hatten zudem viele junge Erwachsene ihre Arbeitsstellen verloren. Durch zusätzliche - von uns finanzierte - Qualifizierungskurse in Textilarbeit und Computernutzung konnten anchließend die meisten von ihnen in neue, sogar höher qualifizierte Stellen vermittelt werden.